Kennst du das manchmal zu sagen „so bin ich halt!“? Oder kennst du jemand anderen, der sagt: „so bin ich halt!“?
Dieser Satz ist ein Killer und du solltest ihn nie sagen und dich meiner Meinung nach auch nicht mit Menschen umgeben, die diesen Satz häufiger von sich geben.

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Warum dieser Satz ein Killer ist
Was mache ich tatsächlich in dem Moment in dem ich sage „so bin ich halt!“? Wieso ist dieser Satz wie eine Ohrfeige? Ich sage: „friss oder stirb!“: So bin ich halt, ich kann mich nicht ändern, damit musst du klarkommen, da gibt’s nichts mehr zu sagen. Damit wird dieser Satz zu einem absoluten Kontaktabbrecher und Totschläger, der an dieser Stelle keinerlei Diskussion mehr zulässt.
„So bin ich halt!“ ist nicht diskutabel
Wenn du einen Apfel mit den Worten „das ist die Schwerkraft!“ fallen lässt, dann gibt es daran nichts zu diskutieren. Der Apfel fällt und du kannst ihn nicht in der Luft halten. Egal, wie sehr du dich bemühst, der Apfel wird fallen, denn Schwerkraft ist nicht diskutabel.
Und genau das sagen wir mit diesem Satz „so bin ich halt!“ – das ist nicht diskutabel und nicht zu verändern. Ganz oft fällt dieser Satz, wenn wir etwas getan haben, was für einen Dritten womöglich verletzend oder frustrierend und enttäuschend ist. Hier wissen wir oft nicht so richtig, wie wir uns verhalten sollen und dann kommt der Satz „so bin ich halt!“ ins Spiel. Für unser Gegenüber ist das schlichtweg eine Ohrfeige, die das Gespräch beendet – „komm damit klar oder lass es“.
Die Vermeidung von Verantwortungsübernahme
Mit diesem Satz übernehme ich weder Verantwortung für das, was ich sage oder tue noch gebe ich Mitgefühl oder stelle gar in den Raum, dass ich an diesem Verhalten vielleicht arbeiten könnte.
Bist du häufiger mit Personen zusammen, die gerne den Satz „so bin ich halt!“ benutzen, so musst du dir bewusst sein, dass du nur die Wahl hast, den Menschen so zu nehmen wie er ist oder zu gehen. Du hast keine Chance auf Veränderung, dein Gegenüber wird sich nicht verändern und sendet dir die Botschaft „nimm mich, wie ich bin, das ist das, was du bekommst und ich werde mich nicht ändern“.
Dieser Satz verhindert Entwicklung
Das, was daran für dich selber schlimm ist, falls auch du diesen Satz häufiger sagst, ist, dass wir uns damit jede gedankliche Option nehmen, dass wir uns ändern könnten und dass es eine Entwicklung im Leben geben kann und wir wachsen und lernen können.
Auch daraus, dass wir wahrnehmen, wenn wir bei jemand anderem Schmerz verursacht haben, können wir lernen. Hier sind nicht die alltäglichen Situationen gemeint, dass zum Beispiel jemand enttäuscht ist, wenn wir nicht mit ins Kino gehen wollen oder gerade ein anderes Bedürfnis haben – sowas ist normal und gehört zum Alltag dazu.
Verhandlungen zulassen
Sobald man sich näher ist, muss man schauen und verhandeln, denn wenn ich immer nur meinen Stiefel mache, dann werde ich wahrscheinlich keine Freundschaften und auch keine Beziehung haben.
Das, was der Unterschied ist: wenn wir eine Diskussion haben und ich eine bestimmte Meinung vertrete oder du anders von mir behandelt werden möchtest und ich dann nur sage „so bin ich aber halt!“, dann sage ich quasi: „Ich werde nicht ändern, wie ich dich behandele und entweder du kommst damit klar oder du lässt es“.
Worte haben Macht – auch für uns selbst
In dem Moment, in dem ich ein Statement oder ein Urteil über mich sage, wird das wahrer und es manifestiert sich immer mehr in mir. Wir funktionieren ganz viel über Sprache – und Sprache macht etwas, auch mit den Menschen um uns herum.
Sobald ich ein „so ist es“ sage, kappe ich quasi die Verbindung zu meinem Gegenüber, weil ich mein Verhalten nicht in Frage stellen möchte. Dadurch vermeide ich ganz häufig Empathie, ich möchte mir nicht die Mühe geben zu fühlen, wie das gerade für dich ist, was ich getan habe oder wie es ist mit mir zu leben.
Empathie als Weg
Spannende Fragen hierzu, die ich auch in Kursen gerne stelle, sind:
- Wie ist es denn, mit dir eine Beziehung zu haben?
- Oder wie ist es, mit dir befreundet zu sein?
- Wie bist du als KollegIn?
Und wenn du dich wirklich mal neben dich stellst, dich von außen betrachtest:
- Würdest du gerne eine Beziehung mit dir haben?
- Wärst du gerne mit dir befreundet?
Schreibe die Antworten wirklich einmal auf, das kann ziemlich spannend und bisweilen erhellend sein.
Leben ist Veränderung
Ich sehe mich selber als „work in progress“, als ein anhaltendes Kunstwerk. Und dann sage ich mir, dass es gut wäre, mir etwas nochmal anzuschauen und vielleicht zu verändern, wenn ich damit Menschen verprelle, die mir wichtig sind. Letztendlich leide ich da dann ja auch selber drunter.
Aufmerksamer hören und sprechen
Vielleicht hast du Lust das als Anregung mitzunehmen und bei bestimmten Sätzen vorher – oder wenn sie schon gefallen sind im Nachhinein – darüber nachzudenken:
- Ist das sinnvoll?
- Was mache ich damit?
- Hinterlasse ich eine Wüste in der Beziehung oder säe ich aus und pflege Beziehung?
Das ist wirklich etwas, was unser Leben eklatant besser oder schlechter macht. Der Satz „so bin ich halt!“ ist hier nur ein Beispiel dafür. Du wirst bestimmt mehrere Formulierungen finden, die Beziehung unterbrechen und kappen und ein Hinweis darauf sind, dass die Person nicht bereit ist empathisch zu sein oder gar das eigene Verhalten in Fragen zu stellen oder verändern zu wollen, wenn du anfängst bewusster zu hören.
Wenn du auf der Suche nach mehr Handwerkszeug für eine gelingende Partnerschaft bist, hier geht’s zu meinem Kurs „Erfüllte Liebe leben“.